Wie sehr fürchten die Menschen im Iran die Bedrohung durch die USA? Viel zu wenig, sagt der Schriftsteller Amir Hassan Cheheltan. Der Schriftsteller Amir Hassan Cheheltan über die wirtschaftliche Misere in seinem Land und darüber, wie die US-Sanktionen die demokratische Bewegung schwächen.
Herr Cheheltan, wie ist in diesen Tagen die Stimmung in Teheran?
Sehr angespannt.
Weil die Menschen Angst haben, dass US-Präsident Trump seine Drohung wahr macht und den Iran angreift?
Nein. Die meisten Menschen nehmen diese Drohung ziemlich gleichgültig zur Kenntnis. Wenn überhaupt. Die Iraner sind derzeit voll damit beschäftigt, auch nur ihren Alltag zu bewältigen. Die wirtschaftliche Situation ist wegen der US-Sanktionen dramatisch. Die Lebensmittelpreise haben sich innerhalb eines Jahres vervielfacht, teilweise um 100, 200 Prozent. Jeder Tag ist eine enorme Herausforderung, darum kümmern sich die Leute, ins wirtschaftliche Überleben stecken sie all ihre Kraft.